Der erste Eindruck zählt
Stell dir vor, jemand klickt auf einen Link zu deiner Seite. Innerhalb von 1-2 Sekunden fällt die Entscheidung: bleibe ich, oder gehe ich zurück zu den Suchergebnissen? Eine langsame Seite wirkt unprofessionell und vermittelt unterschwellig das Gefühl, dass auch Produkt oder Service dahinter nicht hochwertig sind. Jede Sekunde zählt: In der digitalen Welt entscheidet die Geschwindigkeit einer Website oft darüber, ob ein Besucher bleibt oder sofort wieder abspringt. Studien zeigen, dass bereits eine Ladezeit-Verzögerung von nur einer Sekunde die Conversion-Rate um mehrere Prozent senken kann. Und nicht nur Nutzerinnen und Nutzer reagieren sensibel – auch Suchmaschinen wie Google bewerten die Performance einer Website.
Page Spee messen mit den Google Core Web Vitals
Um die Qualität einer Website aus Nutzersicht messbar zu machen, hat Google die Core Web Vitals eingeführt. Diese Metriken sind heute fester Bestandteil der Suchmaschinenbewertung und damit ein zentraler Faktor für Sichtbarkeit und Erfolg im Web. Die Core Web Vitals spiegeln das wider, was Nutzer am meisten erwarten: Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit und Stabilität. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, springen Nutzer ab – und dieser Effekt schlägt sich direkt in Conversions, Leads oder Verkäufen nieder.
Einfluss auf SEO und Rankings
Seit 2021 sind die Core Web Vitals ein offizieller Rankingfaktor bei Google. Das bedeutet, dass Websites mit guten Werten bessere Chancen auf Top-Platzierungen haben. Gem. aktuellsten Research Ergebnissen liegt der Einfluss der CWVs aber unter 10%.
Seit 2024 sind es folgende 5 Metriken, welche allesamt einen Idealwert vorgeben.
1 – Largest Contentful Paint (LCP)
Wichtigster Facktor. Er misst, wie schnell das grösste sichtbare Element (z. B. Bild oder Textblock) geladen wird. Die häufigsten Probleme sind hier zu grosse Bilder, langsames Hosting, fehlendes Caching oder Render-Blocking-Skripte (unoptimiertes CSS/JS). Der Zielwert sollte unter 2,5 Sekunden liegen.
2 – Interaction to Next Paint (INP)
Misst die Reaktionszeit einer Seite auf Nutzerinteraktionen (Klicks, Taps, Tasteneingaben). Die meisten Probleme entstehen hier bei schwerem JavaScript (viele Event-Listener, Tracking, unoptimierte Frameworks). Der Zielwert sollte unter 200 Millisekunden liegen
3 – Cumulative Layout Shift (CLS)
Misst, wie stabil das Layout bleibt, während Inhalte laden. Springende Buttons oder verschobene Texte frustrieren Nutzer. Passiert durch Werbung oder Bilder ohne korrekte Dimensionen im Falle falscher rsponsive Umsetzung. Ist einfach zu beheben. Der Zielwert sollte unter 0,1 liegen
4 – First Contentful Paint (FCP)
Wie schnell erscheint der erste sichtbare Inhalt auf dem Bildschirm? Eng gekoppelt an CSS/JS Blocking und Fonts. Der Zielwert sollte unter 1,8s liegen
5 – Time to First Byte (TTFB)
Wie schnell liefert der Server die ersten Daten an den Browser? Ist in der Regel ein CDN oder Hosting Issue. Der Zielwert sollte unter 0.8s liegen
Die wahrgenommene Geschwindigkeit
So wichtig die Core Web Vitals sind – sie erzählen nicht immer die ganze Wahrheit. Die Kennzahlen basieren auf standardisierten Messmethoden und geben technische Orientierung. Doch wie schnell oder langsam eine Website tatsächlich ist (also vom Menschen hinter dem Screen wahrgenommen wird), kann signifikant abweichen. Solche Unterschiede entstehen oft durch technische Rahmenbedingungen, die im Labor (z. B. Lighthouse-Test) oder bei einzelnen Nutzern sehr unterschiedlich wirken. Wir listen hier die wichtigsten Ursachen auf, warum gemessene Web-Vitals-Werte und die wahrgenommene Geschwindigkeit voneinander abweichen können:
1 – Caching
Beim ersten Aufruf wird alles frisch geladen – Fonts, CSS, Bilder. Die Labormessung simuliert immer einen ersten Aufruf. In der Realität aber besuchen die Nutzer eine Seite mehrmals. Beim wiederholten Besuch sind viele Dateien bereits im Browser-Cache, sodass die Seite subjektiv viel schneller wirkt.
2 – Content Delivery Networks (CDNs)
Tools greifen bei der Messung oft von einem Rechenzentrum aus auf die Seite zu, das nicht unbedingt in der Nähe des nächsten CDN-Pop liegt. Dadurch erscheinen Ladezeiten länger, als sie effektiv sind. In der Praxis aber können Nutzer in geografischer Nähe zu einem CDN-Knoten extrem viel schnellere Ladezeiten erleben.
3 – A/B-Tests und Third-Party-Skripte
Marketing- oder Tracking-Skripte können die Performance im Laborsetup stärker beeinflussen als im echten Betrieb. Nutzer merken oft nicht, dass im Hintergrund noch zusätzliche Requests laufen, wenn es perfekt integriert ist.
4 – Lazy Loading und Platzhalter
Aus Nutzersicht wirkt eine Seite „sofort da“, wenn kritische Inhalte sichtbar sind. Technisch wird aber noch geladen (z. B. Bilder ausserhalb des Viewports). Das fühlt sich schneller an, als die Metrik es misst.
5 – Geräte und Netzwerke
Ein High-End-Notebook rendert JavaScript und Animationen flüssig, während ein älteres Smartphone ins Stocken kommt – bei identischen Messwerten. Unterschiedliche Latenzen, Mobilfunk vs. Glasfaser, 3G vs. 5G. Die Tools simulieren zwar bestimmte Bandbreiten, aber die Realität weicht oft ab.
6 – Ad-Blocker & Extensions
Viele echte Nutzer haben Ad-Blocker oder anderer Extensions installiert – das beschleunigt oder. verlarngsamt ihre wahrgenommene Ladezeit.
7 – Psychologie & Wahrnehmung
Nutzer nehmen eine Seite oft als „fertig geladen“ wahr, sobald Navigation, Text und Bilder sichtbar sind. Die Metriken messen aber zusätzlich, wann alle Skripte fertig sind oder wie schnell die Seite auf Interaktionen reagiert – was sich manchmal gar nicht so stark im Gefühl widerspiegelt.
Die Performance bei LLMs
Bei Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT oder Googles AI Overviews sieht es anders aus. Denn Ranking im klassischen Sinn gibt es hier nicht mehr. LLMs crawlen oder greifen auf Datenquellen zurück und „synthesieren“ Antworten. Die Auswahl der Quellen wird nicht durch Ladegeschwindigkeit bestimmt, sondern durch Faktoren wie:
Inhaltliche Relevanz
Aktualität
Struktur (gut crawlbare, semantisch klare Inhalte)
Autorität / Vertrauenswürdigkeit
Aber, die SEO-Basis bleibt: Da viele LLMs (z. B. Google SGE oder auch Bing Search Index) auf den klassischen Index zurückgreifen, spielen die bisherigen SEO-Signale weiterhin eine Rolle – und damit auch Performance.
Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte
Bei Gridonic nutzen wir eine einfache Formel, welche alle drei Performance Variablen berücksichtigt und dabei sowohl SEO wie auch LLMs berücksichtigt.
Perceived Speed: Also das Gefühl das eine Webeite einem echten Nutzer hinterlässt
Measured Speed: Core Web Vitals, wie sie gemessen werden.
Hardware Speed: Das Gefühl auf einem älteren Gerät.
Sources:
https://www.conductor.com/academy/core-web-vitals/?utm_source=chatgpt.com
https://backlinko.com/google-ranking-factors?utm_source=chatgpt.com
https://www.debugbear.com/docs/core-web-vitals-ranking-factor?utm_source=chatgpt.com
https://huckabuy.com/25-important-core-web-vitals-statistics/?utm_source=chatgpt.com
https://vercel.com/blog/how-core-web-vitals-affect-seo?utm_source=chatgpt.com

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